Der Name Tulum bedeutet Mauer oder Festung. In spanischen Chroniken heisst die Stadt Zama - Sonnenaufgang. Die Gebäude Tulums wurden überwiegend zwischen 1000 und 1300 n. Chr. errichtet. Ab ca. 1250 n. Chr. war Tulum das religiöse Zentrum der zahlreichen Maya-Siedlungen an der Ostlüste Yucatans. Die Stadt hatte damals eine Ausdehnung von ca. 6 km entlang der Küste. Sehr gut erhalten ist der weiträumige, zentrale Palast- und Tempelbezirk, der an den Landseiten von einer Mauer umgeben ist. Tulum war einer der wenigen Orte, die bei der Ankunft der Spanier noch besiedelt waren. 1518 entdeckte Juan de Grijalva, der mit einer spanischen Expidition die yucatekischen Küsten entlangsegelte, als erster Europäer die Maya-Stadt.
Besonderes Kennzeichen des relativ kleinen Tulum ist seine Mauer, die die Anlage von der Landseite her schützt. Dieser Befestigungswall ist im Westen 355m, im Norden und Süden je 166 m lang. Das Zentrum besaß früher 5 Tore. Der Wall ist bis zu 5 m hoch und 6 m dick. Innerhalb des befestigten Areals stehen ca. 50 große und kleine Bauten.
In der Mitte des Tempelbezirkes, hoch über den Meeresklippen, erhebt sich der Castillo. Das Gebäude wurde mehrmals erweitert. Eine breite Treppe führt zum Tempel mit seinen drei Eingängen. Die Eingangssäulen verkörpern riesige Schlangen, deren Köpfe den Boden berührenund deren Schwanzenden den Dachbalken stützen. Reste von Wandmalereien sind im Inneren zu erkennen.